DIE BAKCHEN

von EURIPIDES

Regie  Dávid Paška
Bühnen- und Kostümbild Miguel Carvalho Fernandes
Licht Ralf Sternberg
Musik/Sounddesign David Lipp, Moritz Ilmer, Safira Robens
Regieassistenz Safira Robens
Regiehospitanz Tim Habe
Choreographie Fabiana Pastorini, Safira Robens
Körperlichkeit Julien Colombet
Bühnenassistenz Moritz Ilmer

Spieler*innen

Dionysos Safira Robens Pentheus Moritz Ilmer Kadmos Paul Maledi Basonga
Teiresias Julien Colombet Agaue Annina Hunziker Laikos Leonhard Hugger Bote Felix Oitzinger
Die Bakchen Die Chorleiterin Katharina Rose Tanzchor Luca Bonamore Francesca Valeria Karmrodt Sophia Mirwald Konstantin Zilberberg
Die Frauen aus Theben Die Chorleiterin Nele Christoph Tanzchor Aila Franken Ines Maria Winklhofer Olivia Scheucher Musiker Miguel Carvalho Fernandes Dali Nikolic

Die Bakchen

«denn wir allein sind bei Verstand, die andern toll.»

Die Tragödie entstand 406 v. Chr. und ist das letzte Werk des Euripides. Ein ambitionierter Gesellschaftsentwurf inmitten seiner fundamentalen Stagnation begegnet einem Ensemble wandernder Kulturträger, das unter dem Schutz des Dionysos steht. Der Ort der Begegnung - Theben - ist gleichzeitig Heimat des sterblichen Teil der dionysischen Familie, sowie der Vermählung von Semele und Zeus. Dionysos kehrt in die Ruinen des Hauses seiner Mutter Semele zurück, um der Stadt zu bringen, was ihr fehlt. Sozialpolitische Aspekte der Völkerwanderungen und dem Dialog vielseitiger Lebenswahrheiten liegen hier ebenso offen auf und zwischen den Zeilen, wie die Suche nach Befreiung und Wahrheit. Dieses Bedürfnis reicht über Familiengeschichte hinaus und ist gleichzeitig, in diesem Punkt bereits, von seinem Schicksalsschlag geprägt. Die Figuren der Stadt Theben zeigen ihre individuelle Kontaktsuche mit den Bräuchen der Fremden. Ängste, Prägungen, Hoffnungen, Visionen und Biographien suchen sich auf unterschiedlichste Weise anzunähern bis alles zum besten gefügt ist.

DIE BAKCHEN ist eine Sammlung immerzu relevanter Grundfragen: Was bedeutet Heimat? Ist Kultur überlebenswichtig? Was ist Demokratie? Was bedeutet Herrschaft? Welches ist das universelle Recht, dem zu folgen es sich lohnte? Inwiefern ist dieser Bereich an einen immer wiederkehrenden Gottesbegriff gekoppelt?
Historische Zusammenhänge scheinen auf, die durch Euripides brillante Anlegung nie an Aktualität verlieren, da sie den Körper des Herrschaftsbegriffs in seinen Grundzügen durchleuchten.